Millionen Impftote – Mindestens!!!111einself!11!!

Die Menschen, die bezüglich Corona auf Schwurbler wie Bodo Schiffmann, Michael Ballweg oder Stefan Homburg reingefallen sind, glauben denen auch jeden Scheiß. Ganz am Anfang der Pandemie, als Vieles noch unklar war, haben sie Panik verbreitet. Ein absolut tödliches Virus, man soll schnell alles dicht machen. Als dann die Politik die Lage eingeschätzt und Maßnahmen ergriffen hat, behauptete man schnell das Gegenteil: “Alles völlig harmlos.” bis zu “Corona gibt es gar nicht”. Kurz darauf wurde behauptet, dass Masken gar nicht helfen würden oder dass sie sogar zu Todesfällen bei Kindern geführt haben. Die Familie eines gestorbenen Kindes hat durch den Bestatter öffenlich erklären lassen müssen, dass ihr Kind NICHT wegen einer Maske gestorben ist. Bodo Schiffmann hat schamlos gelogen und den Tot des Kindes für seine kruden Ansichten und Spendensammelaktionen missbraucht und so der Familie des Kindes zusätzliches Leid beschert.

Später wurden dann die Impfungen zu Giftspritzen. Jedenfalls in den Augen derjenigen, die auf diese Verschwörungserzählungen reingefallen sind. Darunter gibt es noch ein paar krassere Fälle, die irgendwas von Chips oder 5G-Strahlung faseln.

Die Covid-19-Impfung ist eine der umfangreichsten weltweit und gleichzeitig eine der am besten erforschten. Ja, es wurden Nebenwirkungen erfasst. Teilweise relativ viele. Das liegt aber auch daran, dass die Impfkampagne so stark wissenschaftlich begleitet wird. So gab es vom RKI eine App, mit der man unkompliziert Impfkomplikationen melden konnte. Allerdings ist nicht jede Meldung auch gleich eine schwerwiegende Nebenwirkung. Manchmal sind es erwartbare Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle oder leichtes Fieber und in anderen Fällen sind das einfach Beschwerden, die zeitlich mit der Impfung zusammen gefallen sind, aber die keine Folge der Impfung sind.

Die Corona-Leugner nehmen aber immer die Zahl der Meldungen und reden dann immer noch von Dunkelziffer und so weiter. Ja, es gibt tatsächlich Impfschäden, teilweise auch recht schlimme und bei der Erfassung gibt es wohl auch eine Untererfassung, aber es sind längst nicht die Millionen Fälle von denen die Verschwörungsgläubigen sprechen. Die mittlerweile über 150.000 allein in Deutschland dokumentierten Fälle, in denen Menschen an Covid-19 gestorben sind, werden von den Corona-Leugner angezweifelt. Meistens kommt das Argument, die seien nicht “an Corona”, sondern “mit Corona” gestorben. Gleichzeitig wird von den gleichen Menschen bei jedem Todesfall vermutet, dass der Tod mit der Impfung zusammenhängt. “Der war doch geimpft, oder?” Klar, wenn die meisten Menschen geimpft sind, dann sind auch die meisten der Toten vorher geimpft. Das wird wahrscheinlich auch noch in 10 Jahren so sein. Das sind dann wohl die langersehnten Spätfolgen der Impfung, die man jetzt, 2,5 Jahre nach Beginn der ersten Impfstudien immer noch nicht wissenschaftlich feststellen konnte. Natürlich ist in deren Augen jetzt jeder Mensch der stirbt, automatisch ein Impfopfer mit Todesfolge. Wahrscheinlich würden diese Flachpfeifen ihre Argumentation so verbiegen, dass selbst ein Autounfall letztendlich Folge der Impfung ist. Aber, die 150.000 Menschen sind niemals “an Corona” gestorben, sondern nur “mit”. Wenn DAS mal keine selektive Wahrnehmung ist.

Trotz der bekannten Nebenwirkungsfälle und einer möglichen Dunkelziffer, ist die Corona-Schutzimpfung eine sehr gut verträgliche Impfung. Da bei den MRNA-Impfstoffen auf Adjuvantien verzichtet werden kann, sind diese sogar besonders verträglich. Studien gehen davon aus, dass durch die Impfung weltweit viele Millionen Todesfälle vermieden werden konnten.

Heilpraktiker im Ausland?

Ich frage mich ja, ob es eigentlich auch so etwas wie den deutschen Heilpraktiker auch im Ausland gibt. Also ein Beruf den man ohne Ausbildung oder gar Studium ausführen darf (nur eine kleine allgemeine Prüfung ist notwendig) und dabei vorgibt medizinische Dienstleitungen zu erbringen? Dabei werden vielfach Methoden angewandt der Wirkung wissenschaftlich nicht belegt oder gar widerlegt ist.

Eigentlich ist das so absurd, dass sich das keiner Ausdenken kann. Was unterscheidet Heilpraktiker von Voodoo-Priestern, Geistheilern oder Exorzisten? OK, es gibt auch einige Leute die an solchen Hokus-Pokus glauben, aber für ich vermute mal dass für viele Menschen, die einen Heilpraktiker aufsuchen, doch zu absurd ist. Aber wo liegt jetzt der Unterschied zwischen Quanten-Heilung und Voodoo-Priestern; wo der Unterschied zwischen Homöopathie und Exorzismus? Es gibt keinen, das ist ALLES Quatsch. Unwissenschaftlicher und nichtmedizinischer Humbug.

Wer nun ankommt und meint: “Bei mir hat es aber geholfen”, dem seien die FAQ des Informationsnetzwerkes Homöopathie ans Herz gelegt. Einige der dort aufgeführten Punkte gelten auch für andere Methoden der “alternativen Medizin”. – So langsam glaube ich, gibt es kaum noch eine sinnvoll Verwendung des Wortes “Alternativ”. “Alternative Medizin” ist keine Medizin, die “Alternative für Deutschland” ist eher eine Schande für Deutschland und alternative Fakten finden sich vielleicht noch im Kopf von Donald Trump.

Gerade gelernt, dass Heilpraktiker auch Psychotherapie anbieten dürfen. Das, auch im Zusammenhang mit der fehlenden Ausbildung, finden auch Andere schlecht.

Am Ende noch mal kurz zur Eingangsfrage: Welches Land bietet Scharlatanen die Möglichkeit sich als “Heiler” selbstständig zu machen? Eigentlich sollte das in keinem zivilisiertem Land möglich sein und ich hoffe, dass wir diese deutsche Sonderstellung bald abschaffen.

Begriffe an denen man erkennt ob ein Heilpraktiker Eso-Quatsch macht

Es gibt eindeutige Begriffe, an denen man erkennt, dass ein Heilpraktiker esoterischen Quatsch macht. Teils sind das Wörter die z.B. in der Physik eine Bedeutung haben, aber von Esoterikern umgedeutet und missbraucht werden. Die versuchen einen wissenschaftlichen Hintergrund vermitteln, der aber gar nicht existiert.

Wenn also ein Heilpraktiker einen oder gar mehrere der folgenden Begriffe benutzt, sollte man Abstand halten:

  • Feld
  • Energie
  • Quanten
  • Schwingungen
  • feinstofflich
  • Photonen
  • Feld
  • Strahlung
  • Informationen
  • Resonanz

Heilpraktikerverbot

In den letzten zwei Jahren habe ich mich ein wenig radikalisiert. Ich habe mitbekommen, wie Menschen zuerst Corona für ganz schlimm hielten oder leugneten, teilweise auch beides gleichzeitig. Ich habe gesehen, wie Esoteriker mit Rechtsextremen gemeinsam demonstriert haben. Ich musste erleben, wie Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, immer mehr in das Milieu von Verschwörungserzählungen abgerutscht sind. Ich habe mitbekommen, wie viele Menschen irgendeinen Schwachsinn ins Internet schreiben, den sie selbst aus den obskursten Quellen haben. Ich habe gesehen, wie absurde Meinungen weniger, von Medien als gleichwertig zu den den wirklichen Tatsachen gestellt wurden.

Diese ganzen Querdenker und Impfgegner sind zwar recht divers. Jedoch eint sie meist ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft; und damit auch der Medizin. Verschwörungserzählungen sind mittlerweile fast hoffähig. Im letzten Bundestagswahlkampf kam sogar der bekannte und mehrfach Verurteilte Thomas Braune in einem Wahlwerbespot der CDU vor “Man müsse auch mit denen reden, die eine kritische Haltung haben.” hieß es in dem Video.

Wissenschaftler werden ja oft auch so dargestellt, als wenn die nichts wirklich wüssten. Denn schließlich gab es schon Fälle, wo sich die Wissenschaft geirrt hat. Eigene Ansichten, Meinungen oder Erlebnisse werden von Manchen als mit der Wissenschaft gleichwertig angesehen. Diese Personen haben keine Ahnung wie Wissenschaft wirklich funktioniert.

Ein weites Feld, in dem die Wissenschaft angezweifelt wird, ist die Medizin. Klar steckt oft auch ein großes finanzielles Interesse dahinter, das ist da aber genau so wie bei den sogenannten alternativen Heilmethoden. Auch hier wird reichlich Geld verdient. Für den Einzelnen ist es sogar oft noch lukrativer.

Wir leben in einem Land mit einer sehr guten medizinischen Versorgung. Natürlich gibt hier und da Manches zu kritisieren, aber es gibt keine Zeit, in der die Medizin besser war, als jetzt. Und auch viele Länder haben nicht den Standard, den wir hier in Deutschland haben.

Zusätzlich haben wir noch ein System “alternativer Heilmethoden”. Hier kommen die Heilpraktiker ins Spiel. Viele sehen sie tatsächlich als Alternative zum Arzt, manche vertrauen diesen sogar mehr als Ärzten. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass sich die meisten Heilpraktiker mehr Zeit pro Kunden nehmen. Das ist auch der einzige Pluspunkt gegenüber Ärzten.

Jeder Heilpraktiker hat eine oder mehrere “Heilmethoden” im Angebot. Somit ist die Auswahl groß und jeder kann sich das aussuchen, bei welcher Methode man sich als Kunde am besten aufgehoben fühlt. Fühlen und Glauben sind auch wichtig beim Besuch eines Heilpraktikers, ganz anders als beim Arzt; die Medizin wirkt auch, wenn man nicht daran glaubt (abgesehen von dem Nocebo-Effekt). Die Wirksamkeit fast aller Heilmethoden ist wissenschaftlich nicht belegt. Für manche gibt es einfach keine Studien und für andere, wie etwa die Homöopathie, ist schon mehrfach belegt worden, dass diese außer dem Placebo-Effekt keine Wirkung haben.

Heilpraktiker zu werden ist relativ einfach. Es gibt zwar mehrjährige privat-schulische Ausbildungen, jedoch sind diese nicht Pflicht. Tatsächlich ist nur eine Prüfung beim Gesundheistamt notwendig. Und da geht auch nicht darum, wie man bestimmte Methoden anwendet, sondern eigentlich wird nur medizinisches Grundwissen abgefragt und die Tatsache, ob man erkennt, wann ein Patient wirklich zu einem Arzt muß. Es soll also nur überprüft werden, dass der Heilpraktiker dem Patienten nicht schadet, also nicht, ob er ihn heilen kann (“Gefahrenabwehr”).

Für die einzelnen Fachrichtungen gibt es natürlich auch noch Schulungen, aber auch die sind rechtlich nicht notwendig. Kann sein, dass eine Organisation ihre Methode “nach Herrn Dingbums” schützt und verlangt das man einen teuren Kurs belegen muss, damit man diese Bezeichnung benutzen darf. Aber auch das sagt wieder rein gar nichts über eine mögliche Wirkung aus.

Bei der Osteopathie könnte ich mir für bestimmte Krankheiten eine Wirkung vorstellen. Und zwar wenn es in Richtung muskulärer Erkrankungen geht und die Therapie Massagecharakter hat. Aber natürlich meinen Osteopathen, dass sie viel mehr können. Nach deren Lehre werden viele Krankheiten durch “Blockaden” ausgelöst. Und natürlich wird der Osteopath auch fündig. Wäre ja auch blöd den Kunden wieder wegzuschicken und auf eine Einnahmequelle zu verzichten.

Es scheint so, als ob jeder Heilpraktiker mit jeder Methode jede Krankheit behandeln kann und natürlich “ganz sanft”, “natürlich”, “ganzheitlich” und ohne Nebenwirkungen. Und das Spektrum der Methoden ist wirklich riesig. Es gibt darunter auch welche ganz unbestreitbar esoterischen Charakter haben, etwa wenn es um Auren oder Chakren geht oder pseudowissenschaftliche wenn sie irgendwas mit Feldern, Energie, Quanten oder Schwingungen versprechen. Da kann man sich 100% sicher sein, dass das alles Humbug ist.

Aber leider gibt es Leute, die so einen Quatsch glauben. Entweder schon vorher oder spätestens nach dem Besuch eines Heilpraktikers. Deswegen sind Heilpraktiker eine große Quelle von öffentlicher Desinformation. Man kann sicherlich einiges am heutigen Gesundheitssystem kritisieren, aber deswegen darf man nicht die Medizin als Ganzes in Frage stellen, die jahrzehntelange Forschung, der Fortschritt der letzten 100 Jahre, die Erkenntnisse über den Menschen und die Entwicklung der Medizintechnik. Dadurch hat sich die Lebenserwartung der Menschen deutlich gesteigert. Dadurch sind viele Krankheiten heilbar. Dadurch ist eine Krebsdiagnose heutzutage nicht mehr gleich ein Todesurteil. Die Medizin entwickelt sich, wie jede Wissenschaft, immer weiter, erlangt neue Erkenntnisse und wird immer besser. Dabei kommt es auch mal dazu, dass getroffenen Annahmen verworfen werden. Wissenschaft ist ein kontinuierlicher Prozess.

Die Homöopathie, etwa, hat sich vor rund 200 Jahren Samuel Hahnemann ausgedacht! Damals waren Krankheitserreger noch so gut wie unbekannt und das Handwerk der Ärzte erinnerte eher an das der Schlachter. Seit dem ist aber wahnsinnig viel passiert. Nur eben nicht bei der Homöopathie. Hier werden seit 200 Jahren die unwissenschaftlichen und mehrfach wiederlegten Annahmen von Hahnemann als unverrückbare Glaubensgrundsätze postuliert.

Wer so einen Schwachsinn verbreitet, der darf nicht mit kranken Menschen arbeiten und ihnen dabei noch eine Heilung versprechen.

Und es hat sich in der Corona-Pandemie gezeigt, dass Heilpraktiker als Multiplikatoren zur Verbreitung von Unsicherheit und Falschinformationen geworden sind. Da wurden etwa Lügen zum Krankheitsverlauf und zur Impfung verbreitet. Das ist bei der kollektiven Bewältigung einer weltweiten Pandemie eher hinderlich.

Wissenschaft ist wichtig. Sie hat uns nicht nur den den medizinischen Fortschritt gebracht, sondern auch den technologischen, von dem wir alle profitieren. Man kann die ganze Wissenschaft leugnen, aber dann ist halt ein Dummkopf.

Leider vertreten viel Menschen die Meinung, naturwissenschaftliche Fächer, seien nicht so wichtig. Dabei sind es diese, die uns ein Verständnis vermitteln, wie alles um uns herum funktioniert. Glücklicherweise gab es doch immer einen kleinen Kreis von Menschen, der sich dafür interessiert hat und die Wissenschaft vorangebracht hat. Gerade in den heutigen Zeiten ist es aber wichtiger als je zuvor, dass die Allgemeinheit jedenfalls mal ein paar Grundsätze versteht, um Probleme wie den Klimawandel angehen zu können.

Und da sind die Schreihälse, die meinen die Schüler die freitags gegen den Klimawandel streiken, sollten mal lieber was lernen, sind diejenigen, die eben am wenigsten von Naturwissenschaften verstehen; im Gegensatz zu den streikenden Schülern.

“Aber, hey, was soll ich schon mit Chemie, Biologie und Physik? Brauche ich eh nicht. Ich gehe jetzt lieber zum Heilpraktiker und lass mir was von falschen Forschungsergebnissen und der Pharmaindustrie erzählen und nimm dann ein paar Globuli gegen meinen Krebs ein.”

Deswegen bin ich mittlerweile dafür, den kompletten Heilpraktikerberuf zu verbieten. Das Ganze hat nichts, aber auch gar nichts mit Medizin zu tun. Die Heilpraktiker wiegen die Leute in einer falschen Sicherheit, verbreiten Unwahrheiten, ziehen ihnen das Geld aus der Tasche und verhindern, trotz ihrer Prüfung, wirksame Therapien. Gesamtgesellschaftlich ist der Schaden, den sie verursachen größer als der Nutzen, den sie bringen (Entlastung der Ärzte).

Falls sich einige Leute, durch meine direkte Wortwahl getroffen fühlen, dann war es wohl richtig.

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Letztes Jahr schrieb ich ja ich von drei Dingen, die ich diese Jahr erwarte:

Ein Teil ist mittlerweile zu 100% erfüllt; den E-Up konnte ich Ende April abholen und bin bisher damit zufrieden.

Impfstoffe gibt es auch schon mehrere, wenn auch noch nicht in ausreichender Menge. Meinen ersten Impftermin habe ich bereits wahrgenommen und der zweite steht auch bald an. Also ist das, zumindest für mich, zu 75% abgehakt. Ob und wann die Kinder (>12) dran sind, steht aktuell aber noch in den Sternen.

Das dritte Thema ist der extrem zähe Glasfaserausbau. Letzte Info vom Anbieter war vom 01. März. Dort hat man erklärt, dass noch die Genehmigung für die Unterquerung einer Bahntrasse nötig sei. Ich frage mich ernsthaft, warum dieses Unternehmen erst jetzt auf die Idee kommt, dass so eine Genehmigung von Nöten ist. Und es ist nicht das erste Mal, das noch irgendwelche Zustimmungen oder Grunderwerb fehlt oder nicht erwartete Ausschreibungen verzögerten das Projekt.

Das Unternehmen (TNG) hat laut eigener Website bereits mehrere Glasfaserprojekte umgesetzt, da müsste doch entsprechendes Fachwissen vorliegen. Und der Auftraggeber (Zweckverband Ostholstein (ZVO)) und Partner ist sei Jahrzehnten DER regionale Ver- und Entsorger. Wenn die sich nicht mit Tiefbau, Ausschreibungen und Genehmigungen auskennen, wer dann?

Auf jeden Fall hat man Anfang März angekündigt, dass die Hausinstallationen schon vorgenommen werden und dann nur noch das fehlende Stück unter den Bahnscheinen eingefügt werden soll. Letzte Woche habe ich auch tatsächlich Mitarbeiter des Elektrounternehmens gesehen, die vor Ort die Hausanschlüsse installieren sollen.

Wer weiß, vielleicht kann auch dieses Projekt im Jahre 2021 endlich zu Ende gebracht werden?

Politiker locken mit Lockerungen vom Lockdown

Morgen ist es wieder mal soweit, die Ministerpräsidenten setzen sich mit der Bundesregierung zusammen und besprechen, wie man mit den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung fortfahren will. Von vielen Bürgern hört man ja, dass sich diese möglichst viele Lockerungen erhoffen. Doch so wird man die Pandemie nicht bekämpfen. Die Infektions- und Todeszahlen gehen langsam nach unten; und das ist auch gut. Allerdings sollten wir nichts überstürzen und zu früh wieder alles erlauben. Aktuell haben wir eine 7-Tage-Inzidenz von 68 für ganz Deutschland. Einige Bundesländer liegen, wie etwa Thüringen mit 137, noch deutlich darüber. Nur mal so zur Erinnerung: Vor ein paar Monaten galten Gebiete mit einer Inzidenz von über 50 als Risikogebiet. Man musste sich testen lassen, wenn man von dort gekommen und sich teilweise in Quarantäne begeben. Wir haben uns anscheinend an die hohen Zahlen gewöhnt.

Ich bin aber dafür, dass wir die Maßnahmen noch ein wenig weiter durchhalten sollten und die Werte RICHTIG nach unten drücken. Nur so bekämen wir wieder die Chance, das Infektionsgeschehen zu kontrollieren. DANN könnte man auch einen Großteil der Maßnahmen wieder aufheben. Allerdings ist es dann notwendig, sofort Maßnahmen zu ergreifen, sobald die Zahlen wieder nach oben gehen. Und diesmal wirklich und schnell und effektiv. Nicht so wie im Sommer als festgelegt wurde, dass Kreise bei Überschreiten der 50-er-Marke Maßnahmen ergreifen sollten. Wie sich rausstellte, kamen diese zu spät und waren oft viel zu lasch. Es müssten im Vorfeld entsprechende Verordnungen der Länder und Kommunen erlassen werden, die dann bei Erreichen eines Grenzwertes automatisch in Kraft treten. Vor allem sollten das wirksame Maßnahmen sein. Über manche konnte echt nur den Kopf schütteln, weil sie praktisch niemanden betreffen. Maßnahmen die niemanden beeinträchtigen sind auch wirkungslos.

Auch sollte die Quarantäneregelung wieder viel strenger gefasst werden. Etwa bei Coronafall in der Schule: alle Schüler der Klasse, und nicht nur die Sitznachbarn in Quarntäne plus Lehrer und ebenfalls aller Haushaltsmitglieder. Was bringt es, wenn das Kind zu Hause bleibt, aber die Eltern ansteckt, die bei ihrer Arbeit Andere anstecken.

Lachen muss ich ja auch immer, wenn vom “Lockdown”, “harter Lockdown” oder “verschärfter Lockdown” die Rede ist. Ich finde alle bisherigen Maßnahmen waren viel zu halbherzig, als dass sie schnell eine Besserung der Situation gebracht haben. Vor Weihnachten war doch noch immer die Rede davon, drei Wochen richtig harte Maßnahmen durchzuhalten, um dann wieder unbeschwert Weihnachten feiern zu können. Warum hat man nicht diese Methode gewählt?

Übrigens ist überhaupt in der letzten Bund-Länder-Konferenz das erste Mal explizit der Schutz von Arbeitnehmern erwähnt worden. Vorher waren das alles freiwillige Maßnahmen.

Ein Corona-Zwischenfazit

Nach 4 1/2 Monaten Corona-Einschränkungen scheint es ja wieder fast alles normal zu sein. Deswegen gibt es genug Leute, die sich über die übrig gebliebenen Maßnahmen (etwa: Maske, Abstand) aufregen. Doch nun scheint das Virus sich wieder weiter zu verbreiten. Um so wichtiger sind die einfachen Schutzmaßnahmen.

Rückblickend auf die letzten Monate habe ich gemischte Gefühle. Zum einen finde ich es erschreckend, wie leicht das ganze System durcheinander gebracht werden kann. Wie weit alle Bereiche (Arbeit, Schule, Verkehr, Wirtschaft, usw.) mit einander verknüpft sind und schon eine Störung, etwa die Schließung von Schulen oder Grenzen enorme Auswirkungen auf andere Bereiche haben kann.

Andererseits finde ich es aber auch erstaunlich, wie wir das gemeistert haben und wie wir unsere Abläufe oder Gewohnheiten ändern können. Plötzlich ging viel mehr Home-Office, viele Leute mussten nicht mehr jeden Tag ins Büro. Oder Dienstreisen wurden durch Video-Konferenzen ersetzt.

Wäre doch schön, wenn wir von dieser Entwicklung etwas mitnehmen könnten. Das würde der Verkehrswende gewaltig helfen, wenn insgesamt weniger Verkehrsbewegungen stattfinden. Allerdings war der ÖPNV eindeutige Verlierer. Aus Angst vor Ansteckung, haben Viele diese Verkehrsmittel gemieden.

Erschreckt hat mich das soziale Verhalten. Ich dachte immer, Krisen schweißen zusammen, aber hier hatte ich eher das Gefühl, dass sich die Meisten nur um ihr eigenes Wohl sorgen. Gut konnte man das bei Hamsterkäufen sehen.

Was auch ein wenig beängstigend war, war wie schnell und einfach Grundrechte eingeschränkt werden konnten. Ich bin ja sonst immer ein Verfechter der Freiheitsrecht, aber ich bin der Meinung, dass die Einschränkungen hier gerechtfertigt waren und sind. Aber wie weit würde man gehen? Was ist, wenn manche Maßnahmen mehrere Jahre gelten? Man sollte hier auf jeden Fall Augenmaß walten lassen und ständig die aktuelle Pandemie-Situation im Auge behalten.

Man kann ja auch sehen, dass die Verantwortlichen dazu gelernt haben. Während die ersten, hektisch verfassten, Verordnungen vielleicht nur eine Seite lang waren, füllen die aktuellen schon viele Seiten inklusive ausführlicherer Erläuterungen.

Ich erinnere mich noch ganz genau an die Terroranschläge vom 11.09.2001. Schon am gleichen Tag hieß es, das jetzt die Welt nicht mehr so sein wird, wie sie mal wahr. Ich teilte diese Vermutung, aber anders, als sie die Meisten meinten. Die gingen von einer Welle von Terroranschlägen aus, die die westliche Welt lahmlegt. Ich hatte die Befürchtung, dass nun im Namen der Terrorabwehr massiv Bürgerrechte eingeschränkt werden. So ist es ja auch gekommen. Und wir sind immer noch in einem Prozess, in dem ständig Gesetze verschärft werden und nach mehr Überwachung der Bürger gerufen wird. Etwa jetzt ganz aktuell, wo die Polizei die Corona-Namenslisten etwa in Restaurants benutzen soll, um Straftaten aufzuklären. Das ist ein völlig falsches Zeichen und führt nur dazu, daß die Listen nicht mit den echten Daten ausgefüllt werden und diese somit zur Infektionsverfolgung nicht mehr taugen.

Ich befürchte, dass die Corona-Krise die Gesellschaft sehr zum Nachteil ändern wird. Wir werden viel von unserer sozialen Freiheit und der Ungewwungenheit verlieren. Der Egoismus wird stärker und in fremden Menschen wird noch mehr das Unheil gesehen, sie könnten ja potentielle Virenträger sein.

Ich weiß nicht, was noch alles auf uns zukommt und wie wir das schaffen können. Man muß nur mal an die Schule denken. Die Lehrpläne für das letzte Halbjahr konnten schon nicht eingehalten werden und es sieht auch nicht so aus, als ob man im nächsten Schuljahr wieder Vollgas geben kann.

DIE Wirtschaft

Schon am Anfang der Corona-Krise wurde immer gesagt, DIE Wirtschaft dürfe nicht zu hart unter den Einschränkungen leiden. Dabei habe ich das Gefühl, dass wenn von DER Wirtschaft gesprochen wird, vor allem die Industrie und allen voran die Automobilindustrie gemeint ist. Ja, das sind wichtige Wirtschaftszweige, aber nicht die einzigen.

Dabei ist die Industrie eigentlich am wenigsten von direkten Einschränkungen betroffen. Wirklich harte Auswirkungen gab in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Veranstaltungen und Kultur. Aber um diese Branchen kümmern sich die Leute, die von DER Wirtschaft sprechen nicht. Es geht ja schließlich um die Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und deren Zulieferer. Hat mal jemand Zahlen, wie viele Leute eigentlich in den entsprechenden Bereichen arbeiten? Also ich kenne nur wenige, die Automobilsektor arbeiten, die sind dann eher im Verkauf oder Werkstatt, dafür gibt es hier viele die von Tourismus und Gastronomie arbeiten.

Auch der Handel ist direkt von Einschränkungen betroffen. Aber es gibt Forschungsergebnisse, die zeigen, dass es auch ohne gesetzliche Restriktionen zu Umsatzeinbussen gekommen wäre.In einer unsicheren Gesamtsituation verzichten die Verbraucher vielfach auf nicht dringend notwendige Anschaffungen. Zu dem kommt die Angst, sich beim Einkaufen zu infizieren.

Bei dem eingebrochenen Absatz von Autos kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, und den hat die Automobilindustrie selbst verursacht. Diese hat ja stets nach Kaufprämien gerufen. Und das hat dazu geführt, dass jeder, der noch mit dem Erwerb eines Neuwagens geliebäugelt hat, nun auf die Prämie wartete und somit den Kauf verschoben hat.

Langsam habe ich das Gefühl, dass die Autobranche demnächst nur noch künstlich am Leben gehalten werden kann, so wie damals die Steinkohlezechen.

DIE Corona-App

“Gibt es dafür nicht auch ‘ne App?” war jahrelang immer die Frage, um alle möglichen Dienste zu nutzen. Heutzutage gibt es für fast alles eine App. Deswegen war klar, dass es auch Apps für Corona gibt. Etwa zu Erkennung von Symptomen in Verbindung mit etwa Fitnesstrackern. Aber vor allem sollen es entsprechende Apps ermöglichen, zu erkennen, ob man Kontakt zu einem Corona-Infizierten gehabt hat.

Natürlich ist das die Bundesregierung auf den Zug aufgesprungen und will eine offizielle Corona-Tracing-App herausbringen. Gerade in Deutschland ist man ja technikverliebt und in der Phantasie manche Politiker soll sich nahezu jedes Problem durch mehr oder wenig komplizierte Technik lösen lassen.Gerade mein “Freund” Christian Lindner ist wieder vorn dabei:

Keine App => Mittealter! Egal wir fortgeschritten unsere Medizin ist.

Ich kann die ganzen Nachrichten zu dem Thema nicht mehr hören, das ewige hin und her, zentrale oder dezentraler Ansatz, deutsche oder europäische Lösung, freiwillig, “freiwillig” oder Pflicht. “Frewillig” bedeutet, dass es zwar keine explizite Pflicht zur Nutzung der App gibt, es aber Zugang zu bestimmten Bereichen/Veranstaltungen nur unter Nachweis der Nutzung der App möglich sein soll. Hinzu kommt natürlich der soziale Druck aus dem Umfeld.

Auf jeden Fall steht zu Befürchten, dass die App bleiben wird. Überwachungstechniken wurden in Deutschland praktisch noch nie zurück genommen. Eher wurden sie verschärft und der Anwendungsbereich und Kreis der Zugriffsberechtigten stetig erweitert.

Auch technisch gibt es noch grundsätzliche Fragen. Es ist noch gar nicht klar, ob man die Entfernungsmessung mittels Bluetooth wirklich so hinbekommt, wie erhofft. Es sind etliche Szenarien skizziert worden, wo es Fehlalarme geben kann. Etwa wenn beide Menschen dicht zusammen sind, aber durch Barrieren (Plexiglasscheiben, Folienvorhänge, etc.) getrennt sind.

Aber ich stelle den Sinn der App noch viel früher in Frage: Welche Kontakte sollen überhaupt überwacht werden? Es geht immer um Kontakte unterhalb von 2 Meter Distanz und einer Dauer von mehr als 15 Minuten. In welcher Situation soll so etwas vorkommen? Mir fällt einzig der ÖPNV ein. Überall sonst gibt es ja Beschränkungen. Auch vor den Corona-Maßnahmen fallen mir nur wenige Beispiele ein, wo eine solche App erfolgreich wäre. Etwa im Wartebereich bei Ärzten. Aber dort wird ja mittlerweile auch auf Abstand geachtet. Und Großveranstaltungen sollten doch sowieso zur Sicherheit erst einmal ausgesetzt werden.

Und dann gibt es ja nicht nur die eine “offizielle” Corona-App, sondern bereits eine Handvoll; teilweise mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Und dann ist ja noch die Frage, wie viele Nutzer diese App nutzen werden. Dabei geht es nicht darum, ob es verpflichtend, “freiwillig” oder tatsächlich freiwillig ist. So muss erstens das Gerätemodell unterstützt werden. So wie es sich anhörte, müssen die Messwerte für jedes Modell erst kalibriert werden. Ansonsten kann man die Entfernungsmessung vergessen. Dann muß die App nicht nur Plattform übergreifend sein; und ja es gibt mehr als Android und Apple und die App muss auch runterladbar sein; Manche benutzen aus Sicherheitsgründen die offiziellen App-Stores nicht. Außerdem muß man das Gerät mit sich führen angeschaltet haben und Bluetooth aktiviert haben. Nur wenn ALLE Punkte erfüllt sind, kann die App ihre Aufgabe erfüllen. Ich bezweifle aber, dass ein großer Teil die App nicht nutzen wird, das durch das Hin und Her im Vorfeld schon viel Vertrauen verspielt wurde. Außerdem kennt man ja die Geschichte von Deutschen Überwachungsmaßnahmen, und nichts anderes ist die App. Solche Instrumente wecken Begehrlichkeiten auf Seiten von Sicherheitsbehörden und sogenannten Polizei”gewerkschaften” und meistens folgen die Politiker dieses Rufen.

Aber es besteht ja die Hoffnung dass das ganze Projekt mit der “offiziellen” App eh nichts wird. SAP und Telekom haben sich der Sache angenommen. Also werden die Kosten wohl explodieren und der Zeitplan, wie bei anderen Großprojekten, bis in die Unendlichkeit gestreckt.

Die Kritik privilegierter alter Männer

Vor einer Woche erschien bei Zeit-Online ein Artikel über die möglichen Konsequenzen von Schulöffnungen. Tenor war, man solle auf jeden Fall darauf verzichten, weil der Schutz des Lebens einen höheren Stellenwert habe als Bildung. Dem stimme ich erst einmal grundsätzlich zu.

Allerdings geht der Autor davon aus, dass der Schulunterricht wie gewohnt fortgesetzt wird. Das stand allerdings nie zur Debatte. Aktuell sind die ersten Schüler wieder zurück in den Schulen, aber nur unter strengen Voraussetzungen, so dass Ansteckungen möglichst vermieden werden. Da scheint es beim Autor wohl massive Wissenslücken zu geben.

Mir sagte der Name Volker Boehme-Neßler auch nichts. Aber allein aufgrund seiner Aussagen ergibt sich ein klares Bild, dass er in einer besonders privilegierten Position sein muss. Eine kurze Recherche bestätigte das. Er ist nicht nur hin und wieder als Gastautor in diversen Medien aktiv, sondern ist vor allem auch Professor für Jura an der Uni Oldenburg.

Es ist schade, dass so ein alter Mann, der jungen Menschen Wissen vermitteln soll, so wenig von der Realität von Millionen Menschen in Deutschland versteht.

Schulpflicht ist nicht nur eine kleine unwichtige Sache, die man mal eben über Bord schmeißen sollte. Da fällt mir gerade noch das Geschrei der Rechten nach der Schulpflicht ein, als Schüler freitags für das Klima demonstriert haben.

Es geht um Bildung. Bildung ist wichtig und ebnet den Weg in die Zukunft. Herr Boehme-Neßler ist doch auch in der Branche aktiv. Aber vielleicht sehnt er sich ja selbst nach einem bezahlten Sabbatjahr.

Diese Bildung kann man nicht von heute auf morgen so umstellen, dass alles zu Hause passiert. Aktuell sind das alles Behelfslösungen. Und wird reden nicht, wie Herr Boehme-Neßler von ein “paar Wochen”, sondern es wird um mehrere Monate, bis Jahre gehen. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen, wie die Kinder wieder unterrichtet werden können. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Lerninhalten, sondern um das soziale Leben. Gerade für jüngere Schüler ist ein Miteinander sehr wichtig. Direkte Kontakte kann auch kein Videochat ersetzen.

Gleiches gilt natürlich auch für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Online kann man sich seine Kontakte aussuchen und seine eigene kleine Blase erschaffen. Da ist Ausgrenzung statt Integration das Motto. Aber das sind alles keine Themen mit denen sich der Autor auskennt. Er argumentiert von einem rechtstheoretischem Standpunkt aus.

Vor allem ärgert mich, dass er die Belastung der Eltern in einem Nebensatz abgehandelt. Aber gerade da liegt das Problem; und nicht nur in Familien in schwierigen sozialen Verhältnissen. Viele Eltern sind berufstätig und können das nur dank Nachmittagsbetreuung leisten. Jetzt sind die Kinder den ganzen Tag zu Hause. Klar, manche können von zu Hause aus arbeiten. Aber “Homeschooling” (blödes Wort) bedeutet auch, dass die Eltern die Rolle des Lehrers übernehmen müssen. An Arbeit nebenbei ist da nicht zu denken. Wann sollen die Eltern dann ihre Arbeit erledigen?

Klar ist das eine schwierige Situation und die Lösungen werden für alle nicht einfach sein, aber pauschal auf die Öffnung von Schulen zu verzichten, ist sicherlich der völlig falsche Weg. Es sind Praktiker und keine Theoretiker wie Boehme-Neßler gefragt.